JOSEF BUCHNER – EIN POLITISCHES URGESTEIN

In VOR ORT 199 spreche ich mit Josef Buchner über diverse gesellschaftspolitische Themen. Auf Wikipedia kann man über seine politischen Aktivitäten folgendes nachlesen:

Josef Buchner war ursprünglich in der SPÖ beheimatet und engagierte sich in den 1970er Jahren in seiner Heimatgemeinde Steyregg gegen die durch die VÖEST verursachte Luftverschmutzung.

Die von ihm gegründete Steyregger Bürgerinitiative für Umweltschutz erreichte bereits bei ihrem ersten Antreten bei den Steyregger Gemeinderatswahlen 1979 18 % der Stimmen. Buchner wurde in der Folge Vizebürgermeister von Steyregg.

Anfang der 1980er Jahre engagierte sich Buchner bei den Vereinten Grünen Österreichs und wurde am 19. Februar 1983 zum stellvertretenden Vorsitzenden der Partei gewählt. Nach dem Scheitern der Partei bei den Nationalratswahlen 1983 mit 1,93 % unter Alexander Tollmann übernahm Buchner am 26. Juni 1983 den Bundesvorsitz. Buchner gelang die Konsolidierung der Partei und er straffte die Organisation. Des Weiteren wurde unter Buchner ein auf der ökologisch-sozialen Marktwirtschaft basierendes Parteiprogramm beschlossen. Parteibündnisse mit der Alternativen Liste hatten jedoch wenig Erfolg, nur in Vorarlberg gelang der Einzug in den Landtag. In Oberösterreich scheiterte Buchner 1985 jedoch bei den Wahlen zum Landtag. Letztlich kam es doch zu einem Bündnis zwischen der bürgerlichen VGÖ und dem linken, grünen Lager.

Buchner erhielt dadurch einen der vorderen Listenplätze auf der Liste von Freda Meissner-Blau für die Nationalratswahlen 1986 (Die Grüne Alternative – Liste Freda Meissner-Blau). Nach dem Wahlerfolg der Liste zog Buchner 1986 als Abgeordneter ins Parlament ein. Da Buchners VGÖ bei den Wiener Landtagswahlen jedoch gegen die Grüne Alternative kandidierte, wurde er im Dezember 1987 aus dem grünen Parlamentsklub ausgeschlossen. Buchner arbeitete bis 1990 als Wilder Abgeordneter weiter und versuchte mit den Vereinten Grünen Österreichs weiter Fuß zu fassen. Trotz einiger Erfolge in verschiedenen Gemeinde- und Landtagswahlen konnte sich seine Partei nicht auf Dauer etablieren. Einigungsversuche mit der Grünen Alternative scheiterten, zum letzten Mal im Jahr 1993 vor den Nationalratswahlen 1994. Nachdem am 17. Oktober angekündigt worden war, die VGÖ und die Grüne Alternative würden 1994 gemeinsam antreten, äußerte sich Jörg Haider, dass Buchner und die VGÖ auch mit ihm über eine Zusammenarbeit geredet hätten.

Obwohl Buchner dementierte, jemals mit der FPÖ verhandelt zu haben, kündigte der Bundesvorstand der Grünen Alternative in der Folge die Zusammenarbeit auf. Buchners Traum von einer neuerlichen Periode im Nationalrat war dadurch geplatzt. Als Folge wurde der ehemalige Fußballtrainer Adi Pinter im Juni 1994 zum neuen VGÖ-Chef gewählt, dieser erlitt jedoch bei den Wahlen mit 0,12 % eine herbe Niederlage.

Buchner konzentrierte sich in der Folge auf die Arbeit in seiner Heimatgemeinde Steyregg. Seine Steyregger Bürgerinitiative für Umweltschutz (SBU) erreichte bei den Wahlen 1997 mit 29,9 % der Stimmen ein Plus von 2,1 % und erstmals den zweiten Platz. In der Bürgermeister-Direktwahl konnte sich Buchner mit mehr als 50 % im ersten Wahlgang durchsetzen und wurde so als Unabhängiger zum ersten grün-politischen Bürgermeister Österreichs. Im Jahr 2003 gelang Buchner bei den Gemeinderatswahlen die Wiederwahl als Bürgermeister mit mehr als 70 % und im Jahr 2009 mit 59,99 % der gültigen Stimmen. Die SBU wurde mit 36,8 % im Jahr 2003 erstmals stimmenstärkste Partei in Steyregg. Bei der Gemeinderatswahl 2009 wurde die SBU mit 34,09 % als stimmenstärkste Partei bestätigt. An seinem 70. Geburtstag gab Buchner sein Ausscheiden aus der aktiven Politik bekannt.

Als seinen Nachfolger nominierte er den Steyregger Hans Würzburger, der im Jahr 2012 in der Stichwahl mit 53,5 % zum Bürgermeister von Steyregg gewählt wurde.

Für mich war das Gespräch mit Josef Buchner insofern spannend, da sich 1979 – also zeitlich parallel zur Gründung der SBU in Steyregg – in Schwanenstadt die PUM – bei der ich damals auf dem Listenplatz 7 kandidierte – gründete und mit einem Mandat in den Gemeinderat einzog und ich damals auch die politische Situation in Steyregg beobachtete. Und Buchners Bürgermeister-Nachfolger Hans Würzburger kenne ich noch von seinem Zivildienst, den er in den 80igern im damaligen Behindertendorf Altenhof im Pflegebereich absolvierte. Gerne gelesen habe ich auch immer gerne Josef Buchners Kolumnen in den OÖ. Nachrichten – im Interview erzählter er mir, dass er diese Tätigkeit aber nun beendet hat.

Eine Besonderheit hat mein Radiobeitrag mit ihm noch: Innerhalb von 2 Tagen wurde dieser über 80 mal gestreamt – und das bevor er in den Freien Radios zu hören war. Und: Auf dem Server der Freien Radios wurden zwei Rückmeldungen eingetragen, die ich auch hier festhalte:

josef zeindlhofer
sepp.zeindlhofer@gmail.com
83.216.37.211
Der Sepp Buchner wie er leibt und lebt . Immer kritisch hinterfragen und Stellung nehmen . Viele Bereiche wurden angesprochen , herausgekommen ist die Menschlichkeit und Ehrlichkeit die ein Politiker haben muss , sowie die Liebe zu den Menschen . Sehr wenige z.Zt. amtierende verstrahlen solche Tugenden . Ist es nicht mehr „In“ ehrlich und menschlich zu sein ? Die Überheblichkeit besonders der ÖVP- Politiker hat seit Kurz einen Umfang angenommen , der für viele Menschen nicht zu ertragen sind . Das Ergebnis sind Nicht-Arbeitswilligkeit und Dessinteresse an Sozialberufen , wie Buchner sagt Unterbezahlung und zu geringes Ansehen . Sepp Buchner hatte immer Respekt an arbeitenden Menschen und half wo es möglich war , ohne ein Parteibuch zu verlangen . Man kann nur den Hut ziehen vor diesem Vollblutmenschen . Ich wünsche ihm noch viele gesunde und zufriedene Jahre .
Dr. Wolfgang Hikes
office@hikes.at
85.127.120.245
Sehr geehrter Herr Christian Aichmayr,vielen Dank und Gratulation für das Interview mit Herrn Josef Buchner. Herr Josef Buchner ist ein oberösterreichisches Polit-Urgestein, der mit Handschlagqualität Vertrauen und Nachhaltigkeit schafft. Herrn Buchner möchte ich für seinem unermüdlichen Einsatz für Gerechtigkeit, Kontinuität und innovatives, verantwortungsvolles Wirken und Handeln aufrichtig danken. Ich hoffe, dass Herr Buchner auch weiterhin seine vielen beachteten, richtungsweisenden Ansichten kund tut, denn sein Wort fällt immer noch auf fruchtbaren Boden. Herr Buchner hat speziell in Oberösterreich nachhaltig Spuren hinterlassen, wofür ihm höchste Anerkennung und Lob gebührt. Vielen Dank und bleiben Sie aktiv gesund.

Und auch von Josef Buchner selbst habe ich zwei Rückmeldungen bekommen, die an ihn gerichtet waren:

Servus Sepp,

ich habe in zwei Etappen (aus Zeitgründen) dein Interview mitgehört und eine weitere tolle Eigenschaft von dir kennengelernt: die eines Redners, wie er es besser nicht machen kann: klar formuliert, für jede(n) verständlich, keine Phrasen und Plattitüden, über den Dingen stehend, überzeugend und glaubhaft, vor allem aus dem tiefen Fundus deiner Erfahrungen und authentisch!

Großes Kompliment! Ich überlege, wie man so eine politische Persönlichkeit mit deinen Ansichten vor allem jungen Leuten in Schulen gegenüberstellen kann. Vielleicht fällt mir etwas ein!

LG Hubert

Lieber Sepp!

DANKE  für die Übermittlung dieses Interviews!

Genau so authentisch, wie Du immer warst, genauso mutig in der Benennung der Fakten, wie Du das immer gemacht hast!
Ich kenne Dich nun doch schon sehr lange, aber es hat mich aufs Neue berührt und daher werde ich es mir aufheben, um es auch anderen vorspielen zu können …!

Der rote Faden für Dein Buch ist gesponnen …


Liebe Grüße

eidi

Diese Kommentare haben mich gefreut – als Sendungsmacher erlebe ich oft viel an „Einsamkeit“ – es gibt kaum Kommentare zu meinen Beiträgen!

Christian Aichmayr

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